Der Preisträger
Benjamin Kiesewetter (*1979 in Berlin) ist seit 2023 Professor für Praktische Philosophie an der Universität Bielefeld. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Moralphilosophie, der Metaethik und der Rationalitätstheorie. Zur Zeit arbeitet er an einem Forschungsprojekt zu Wesen und Struktur der Normativität. Darüber hinaus forscht er auch zu Fragen der normativen und angewandten Ethik und zur politischen Philosophie, etwa zu Kinderrechten, Klimaethik, ethischem Pluralismus und Demokratietheorie.
In seiner international beachteten Monographie „The Normativity of Rationality“, die 2017 bei Oxford University Press erschien, entwickelt er eine umsichtig begründete Antwort auf die Frage, ob wir vernünftig sein sollten.
Deutscher Preis für Philosophie
Mit 75.000 Euro dotiert, ist der Preis die höchste Auszeichnung im deutschsprachigen Raum, die von einer privaten Stiftung für philosophische Forschung verliehen wird. Nicht zuletzt mit der herausragenden Fördersumme wollte der Stifter ein Zeichen für die grundlegende Bedeutung der Philosophie setzen. Seit jeher verhandelt sie die zentralen Fragen des menschlichen Weltverhältnisses und der menschlichen Existenz. Zugleich fordert sie mit neuen Erkenntnissen immer wieder etablierte Denkgewohnheiten heraus und arbeitet damit an der ethischen und moralischen Weiterentwicklung einer immer dynamischer werdenden Gesellschaft.
Da es dem Stifter ein wichtiges Anliegen war, insbesondere die gesellschaftliche Relevanz der Philosophie hervorzuheben, würdigt der Preis Vertreterinnen und Vertreter einer Praktischen Philosophie, ohne etwa philosophische Arbeiten aus angrenzenden Disziplinen wie der Gesellschafts-, Staats-, Politik- und Wirtschaftstheorie oder auch aus den Theologien auszuschließen. Ausgezeichnet werden können hervorragende philosophische Leistungen, die dem Nachdenken über die soziale und normative Verfasstheit der menschlichen Lebensform gewidmet und für die Selbstauslegung moderner Gesellschaften bedeutsam sind.
Mit dem Deutschen Preis für Philosophie wird nicht ein Lebenswerk ausgezeichnet, sondern eine aktuelle Monographie oder kleinere Gruppe von Arbeiten. In der Regel alle zwei Jahre lädt die Max Uwe Redler Stiftung die Vertreterinnen, Vertreter und Einrichtungen des beschriebenen Wissenschaftsfeldes in Deutschland zur Nominierung geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten ein. Ein öffentliches Ausschreibungsverfahren oder Selbstbewerbungen sind nicht vorgesehen
MAX UWE REDLER STIFTUNG
Max Uwe Redler wurde am 11. Januar 1937 in Berlin geboren. 1957 begann er in Hamburg eine kaufmännische Lehre. Beruflich war er vielfach im Ausland tätig, Hamburg blieb er aber stets verbunden. Er engagierte sich auf dem sozialen Sektor und war ehrenamtlich für die Special Olympics tätig, einer Internationalen Sportbewegung für geistig und mehrfach behinderte Menschen.
Max Uwe Redler besuchte über viele Jahre regelmäßig Vorlesungen und Veranstaltungen an der Universität Hamburg. Sein besonderes persönliches Interesse galt den Geisteswissenschaften und hier insbesondere der Philosophie und ihrer Reflexion gesellschaftlicher Fragestellungen. Er war der festen Überzeugung, dass die Philosophie als die „Mutter aller Wissenschaften“ in unserer immer komplexer werdenden Welt wichtige Orientierungshilfen bieten und Ideen für eine Weiterentwicklung der sozialen Ordnung und eine gerechtere Gesellschaft erarbeiten kann.
Um diese gesellschaftliche Relevanz der Philosophie sichtbarer zu machen, hat Max Uwe Redler testamentarisch verfügt, nach seinem Tode eine gemeinnützige Stiftung zu errichten – mit dem Zweck der Förderung der Geisteswissenschaften auf dem Gebiet der Philosophie und Sozialethik. Wichtigster Stiftungszweck ist die Einrichtung eines Philosophiepreises, der der von 2014 bis 2021 unter dem Namen „Deutscher Preis für Philosophie und Sozialethik“ vergeben wurde und seit 2023 „Deutscher Preis für Philosophie“ heißt.
Max Uwe Redler erlag am 30.September 2006 einer schweren Krankheit. Seine Stiftung wird verwaltet vom Deutschen Stiftungszentrum (Regionalbüro Hamburg) im Stifterverband. Der erste Vorsitzende der Max Uwe Redler Stiftung war von 2008 bis 2019 der langjährige Hamburger Universitätspräsident Dr. Dr. h.c. Jürgen Lüthje. Im Jahr 2019 hat der Mediävist Prof. Dr. Peter Strohschneider den Vorsitz der Stiftung übernommen.
JURY
Prof. Dr. Peter Strohschneider
Professor i.R. für Germanistische Mediävistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München
Vorsitzender der Max Uwe Redler Stiftung
Prof. Dr. Monika Betzler
Professorin für Praktische Philosophie und Ethik an der Ludwig-Maximilians-Universität München
Prof. Dr. Christoph Möllers
Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Geert Keil
Professor für Philosophische Anthropologie an der
Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Birgit Recki
Professorin für Philosophie, Ethik, Ästhetik und Kulturphilosophie, Universität Hamburg
PREISTRÄGER
KONTAKT
Deutsches Stiftungszentrum
Für alle organisatorischen Anfragen und bei Interesse an der Festschrift kontaktieren Sie bitte Mareike Andresen (Stiftungsmanagerin)
Tel.: +49 40 806 099 586
Max Uwe Redler Stiftung
c/o Deutsches Stiftungszentrum
Regionalbüro Hamburg
Colonnaden 68
20354 Hamburg
Tel. +49 40 806099-580
Fax: +49 201 8401 255